Weihnachten ist bekannt als die schönste Zeit des Jahres. Gleichermaßen gilt Weihnachten jedoch auch als Fest des Konsums und der Verschwendung. Die Werbeindustrie animiert uns zunehmend dazu, im letzten Monat des Jahres möglichst viel zu konsumieren und befeuert eine hektische Dezemberstimmung. Die Adventszeit bedeutet für viele deshalb mehr Stress und weniger Besinnung.
Rund 8000 Tonnen Geschenkpapier werden jedes Jahr einmalig genutzt und weggeschmissen. Das Problem: trotz Mülltrennung kann das Papier aufgrund von Glanzlacken und zu intensiven Farben nicht wiederverwertet werden. Ein weiteres Problem sind rund 30 Millionen Tannen, die zu 80% aus Monokulturen stammen und mit Pestiziden behandelt sind. Diese werden Jahr für Jahr aufs Neue gefällt und sind nach den Feiertagen nicht mehr in den Wohnzimmern, sondern auf den Straßen wieder zu finden. Hinzu kommen enorme Mengen an Dekoration, ein immenser Stromverbrauch sowie eine gesellschaftliche Akzeptanz oder gar Erwartung, von Allem eine Menge zu haben. Der ökologische Fußabdruck der Weihnachtszeit ist also riesig.
Wie sollen wir mit Weihnachten unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit umgehen?
Zweifellos ist Weihnachten eine Zeit des Gebens, des Teilens und der Nächstenliebe. Oft sind Geschenke jedoch in ihrer Herstellung ethisch nicht vertretbar und umweltschädlich. Die Tatsache, dass der weihnachtliche Konsum die Umwelt stark belastet und leider oft auch soziale Ungerechtigkeiten unterstützt, hat mit dem Gedanken vom Fest der Liebe nicht viel gemeinsam.
Wieso also nicht den Anlass dafür nutzen, mit unserer Konsumfreude etwas Gutes zu bewirken und so auch der Natur etwas zurückzugeben?
Eine Möglichkeit das Weihnachtsfest grüner zu gestalten, ist die sinnvolle Geschenkwahl.
Wir als Konsumenten haben es in der Hand, mit unserem ethisch durchdachten Konsum ein Zeichen zu setzen. Welche Produktionsbedingungen und Geschäftsmodelle zukunftsfähig sind, kann bereits an der Ladenkasse entschieden werden. Kaufen wir grüne Produkte, bei denen nicht nur der Preis und die Qualität stimmen, können wir einen positiven Einfluss auf unseren Planeten nehmen.
Doch nicht nur bei unserem nächsten Kauf können wir uns dazu entscheiden, Weihnachten wieder einen tieferen Sinn zu geben.
Das wohl wertvollste Geschenk, welches man Anderen machen kann, ist die eigene Zeit. Durch die Rückbesinnung auf das Wesentliche kann Licht in die Welt getragen werden. Denn durch Liebe, Zusammenhalt und Gemeinschaft können wir heller leuchten, als jede Lichterkette - und der Materialismus wird in den Schatten gestellt.
Übrigens: Wie wäre es, zur Abwechslung einen Baum zu pflanzen, anstatt einen weiteren Tannenbaum zu fällen? Indem wir mit gutem Beispiel voran gehen, können wir auch unsere Mitmenschen dazu inspirieren, Weihnachten bewusster zu gestalten.
Für viele Menschen ist das Weihnachtsfest ohne traditionelle Gerichte undenkbar. Dass man jedoch auch aus rein pflanzlichen Zutaten einen kulinarischen Höhepunkt zaubern kann, zeigen zahlreiche Rezepte in den Weiten des Internets. Und ganz nebenbei, können wir auch hier einen positiven Einfluss auf das Klima nehmen, denn durch eine pflanzliche Ernährung werden Emissionen von Treibhausgasen drastisch gesenkt.
Zusammenfassend lassen sich also eine Menge Dinge in unseren Alltag integrieren, um Weihnachten neu zu denken. Egal wie klein der Schritt auch sein mag - es ist ein Schritt in die richtige Richtung, der Großes bewirken kann. Wenn wir alle damit anfangen unseren eigenen Konsum neu zu definieren, können wir ein emotionales statt kommerzielles Weihnachten erleben, welches im Zeichen der Verbindung steht - der Verbindung zu sich selbst, zu Anderen und schließlich auch zu unserer Umwelt.